Rund um den Monte Caslano (offizielle Bezeichnung), der von den Einheimischen auch Monte Sassalto genannt wird, führen zwei Spazierwege. Der eine dem Ufer entlang und der andere etwas erhöht durch die den Hügel vollständig bedeckenden Wälder.

Tipp: Ein Spaziergang am Monte Caslano kann gut mit einem Besuch im Schoko Land Museum der Schokolade-herstellerin Chacolat Alprose SA und einem feinen Mit-tagessen in einem der am Uferweg liegenden Restau-rants kombiniert werden.

Mal eben, mal ein wenig abfallend führt der Weg durch den Wald jedoch stetig abwärts ans Seeufer zurück. Auf Schritt und Tritt raschelt es im Gras und dem gefallenen Laub, wenn sich die kleinen Eidechsen vor den diesen als Riesen erscheinenden Spaziergängern in Sicherheit bringen.
Auf der Südseite des nur 255 Meter hohen Hügels wird die asphaltierte Via Torrazza erreicht, auf welcher es nun zur engsten Stelle des Luganersees weiter geht. Leider muss auch hier das Recht der Allgemeinheit an einem freien Uferzugang den Partikulärinteressen einiger privilegierter Grundbesitzer mit direktem Seeanstoss weichen.

Zusammen mit dem Monte San Salvatore und dem Monte San Giorgio ist der Monte Caslano erst im erdgeschichtlichen Mittelalter entstanden. Aufgrund der vielfältigen Vegetation mit teilweise sehr seltenen Planzen wurde das ganze Gebiet des Monte Caslano unter Naturschutz gestellt.

Die Region in welcher Caslano mit seinem Berg, welcher übrigens eine Höhe von 526 Metern über Meer erreicht (mittlere Seehöhe 271 Meter über Meer), wird Malcantone genannt. Der Name leitet sich von Magli (Hammerschmiede) und Cantone (Gebiet) her. In früheren Zeiten wurden in der Gegend ge-fundene Erze mit wasserbetriebenen Hammerschmieden weiterverarbeitet, was diesem Landstrich den Namen Malcantone eintrug. In Aranno kann eine 1989 wieder aufgebaute ebensolche Hammerschmiede besichtigt werden.

Für die leichten Wanderungen am Monte Caslano empfehlen sich feste Sport- oder Wanderschuhe mit guten Profilsohlen. Stadtschuhe sind absolut ungeeignet! Die Umrundung des Sassalto auf dem Uferweg dauert zirka 1:10 Stunden (gemütliches Spaziergängertempo mit Fotohalten).

Zuerst verläuft die Via Torrazza noch dem Seeufer entlang bevor sie hinter die Grundstücke mit Seeanstoss zurückweichen muss. Nachdem das Quartier Torrazza passiert ist, wird linkerhand immer wieder ein Ausblick auf Ponte Tresa frei. Hier liegt auch die pittoreske Taverna dei Pescatori deren Terrasse mit Pergola direkt am See der ideale Ort für die Mittagsrast ist (Via Torazza, 6987 Caslano, Tel: +41 (0)91 606 1847). Wir folgen der Strasse weiter dem Monte Caslano entlang bis zum Ende des Sees und halten uns dann immer rechts, um über die Via Can-tonette dem Wald entlang zum alten Dorfkern von Caslano zurückzukehren¹⁾. Nach dem Erreichen des Dorf-kernes biegen wir rechts in die Via Pasquée ein und kehren über die Contrada Fiori sowie die Contrada San Rocco auf die Piazza Lago, unseren Ausgangspunkt, zu-rück.
Wird mit der Bahn angereist, kann es vorteilhaft sein, den Weg in umgekehrter Richtung zu begehen. In diesem Fall bietet sich die Osteria del Batello bei der Schiffsanlege-stelle für einen Lunch an (Piazzo Lago, 6987 Caslano, Tel: +41 (0)91 ??? ????).
Architektonisch Intressierte schlendern vor der Rückfahrt noch etwas durch die engen, malerischen Gassen des alten Caslanos.
Von der Piazza Lago wird die Haltestelle der Ferrovia Lugano Ponte Tresa durch die Contrada Lago, welche ihre Fortsetzung in der Via Stazione findet, nach zika 1 km Fussmarsch geradeaus erreicht.

Untenstehende Tabelle gibt Anhaltspunkte zum Zeitbedarf eines Tages-ausfluges nach Caslano mit dem Besuch des Schokolade-Museums und Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Schiff, Bahn und Bus):

Caslano liegt an der Haupt-strasse von Lugano über Angno nach Ponte Tresa und erstreckt sich bis ans Ufer des Westarmes des Lago di Lugano.

Auto, Motorrad. Zum längeren Parkieren eignet sich der von 07:00 Uhr bis 19:00 Uhr gebührenpflichtige Parkplatz am Ende der Via Golf. Pro Stunde ist eine bescheidene Gebühr von CHF 0.50 zu entrichten. Die sich im Dorf befindenden Parkplätze sind alle mit einer Zeitlimite fürs Kurzparken versehen.

Bahn. Caslano ist mit der Lokalbahn Ferrovia Lugano Ponte Tresa (FLP) ab Lugano sehr gut erschlossen. Der alte Dorfkern kann von der Haltestelle aber nur zu Fuss erreicht werden (zirka 1 km).

Schiff. Leider lässt sich Caslano mit dem Schiff nur schlecht erreichen, da die Schifffahrtsgesellschaft in Richtung Ponte Tresa keinen Linienverkehr unterhält (Konkurenz durch die wesentlich schnellere Bahn). Täglich legen nur zwei Schiffe in Caslano an. Die Anlegestelle ist der ideale Ausgangspunkt für Spaziergänge am Monte Caslano.

Allgemeines. Caslano, in der näheren Umgebung von Lugano gelegen, ist eine der wichtigsten Gemeinden im Malcantone. Das Dorf wird vom charakteristischen Monte Caslano, welcher im westlichen Arm des Lago di Lugano eine Halbinsel bildet, dominiert. Aufgrund seiner geolo-gischen Charakteristika und der reichen Flora und Fauna wurde der Monte Caslano mit seinen Wäldern unter Naturschutz gestellt. Der Tourismus bildet einen wichtigen Eckpfeiler der Wirt-schaft Caslanos.

Das touristische Anbebot von Caslano ist vielfältig: Spaziergänge und leichte Wanderungen am und um den Monte Caslano, ein Fischereimuseum (eines von drei in der Schweiz), ein Schoko-lademuseum, die Ausstellung fotographischer Apparate der Stiftung Vincenzo Vicari sowie die verschiedenen Bau-denkmäler im alten, verkehrsfreien Dorfkern.

Unter http://www.caslano.ch/ findet sich die offizielle Homepage der Gemeinde Caslano (leider nur in italienisch), welche auch einen Ortsplan beinhaltet.

Statistisches. Die Gemeinde Caslano hatte am 31.12.2003 genau 3'748 Einwohner. Diese teilen sich in 73% Schweizer und in 27% Ausländer aus 46 Nationen auf. Nur noch ein Drittel der Bevölkerung sind ursprüngliche Tessiner. Knapp 27% der Einwohner Caslanos sind Schweizer aus anderen Kantonen. Die Bevölkerung nahm im Jahre 2003 um 83 Personen zu.

Geschichtliches.